50 Jahre Volksfeinde. (Schaubühne)

Josefine T. sitzt im Bus M19 Richtung S Grunewald, also vielmehr hockt sie, eingequetscht zwischen einer Oma mit KaDeWe-Tüte und einem Anzugträger mit Alkoholfahne, hockt in diesem blöden Viererabteil im Untergeschoss, bei dem man nie den Stop-Knopf erreicht, also von diesem einen Platz am Fenster in Fahrtrichtung aus. Die Oma schnauft, Josefine guckt hektisch auf ihr Handy (ihr *****phone), Europa-Center einsteigen steht da, Lehniner Platz/Schaubühne aussteigen, neun Minuten soll das dauern, eigentlich, aber jetzt steht der Bus irgendwo auf dem KuDamm an einer Ampel, seit gefühlt fünf Minuten passiert absolut überhaupt nichts und sie fragt sich, ob sie da jetzt was aufaddieren muss auf diese 9 Minuten oder ob die BVG das einkalkuliert mit den Ampeln da auf dem KuDamm im Feierabendverkehr. Wenn sie nämlich weiß, wie lang die Fahrt dauert, kann sie Fahrzeit minus eine Minute rechnen und rechtzeitig mit dem Aufstehen-und-Richtung-Stop-Knopf-Boxen beginnen. Gottohgott. Weiterlesen!

Jesus ich möchte viel Glück beim Angeln. (Sophiensaele)

… und täglich grüßt die Moulinex: Vor genau zwei Wochen, am 18. Juni nämlich, hat tAMtAM sich die Derniere von JESUS ICH MÖCHTE VIEL GLÜCK BEIM ANGELN gegeben. So nennt sich Teil zwei der “Heimattrilogie [von] Regisseurin Anna Malunat, [die darin] die Geschichte von drei jungen Menschen und ihrer Suche nach einem Ort, einem Lebenskonzept, einer Heimat jenseits der vorgegebenen Formen von bürgerlicher Existenzsicherung und Lifestyle [erzählt]”. (Danke, lieber Pressetext.) Weiterlesen!

Jelinek. (Winterreise vs. Klavierspielerin)

Was geschieht, wenn Theater Literatur frisst? Ein Buch sich im Theater entblättert? Der Kinofilm den Konzertsaal inhaliert und ihn als plattgedrücktes Stück Leinwand wieder zurückkotzt in die kulturbegeisterte Öffentlichkeit? Weiterlesen!