Missy-Gastblog im Oktober: Jetzt gibts Theater.

Dieser Text erschien zuerst auf missy-magazine.de

Der/die/das Nächste bitte!
Die Missy ruft und tAMtAM berlin hoppelt in den Gender-Bezirk.

Wohnhaft normalerweise unter der Adresse www.tamtam-berlin.de, lässt tAMtAM nun für einen Monat seine gesammelten (Des-)Illusionen im Stich, um an dieser Stelle über allerlei Kunst-Kram zu rhabarbern.

Weil die Bezeichnung „Kulturblog“ häufig den Einsatz der Worte-ohne-Inhalt-Alarmleuchte provoziert —->

… sei zuallererst kurz dargelegt, was tAMtAM so ist, macht, will, nervt, und was hier die nächsten Wochen zu lesen sein könnte.

In einer klapperkalten Berliner Winternacht hatte tAMtAMs Seriositäts-Anker* Marielle Sterra plötzlich absolut überhaupt keine Lust mehr auf diese konventionelle Kulturberichterstattung. Und weil im Internet so viel mehr Platz ist als in den chronisch überfüllten Feuilleton-Teilen, pflanzte sie tAMtAM ins Netz und es wurde zu einer Art Kulturbloggewächs, das herumwuchert zwischen Realität und Fiktion, Beton und Wolkenkuckucksheim, Plattenbau und Luftschloss, Sein und Salami, kurzum: zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte.

tAMtAM versucht, neue Ausdrucks- und Rezensionsformen für das zu finden, was sich die versammelte Meute der Kulturjournalisten anguckt. Und schreibt über Menschen oder Produktionen, für die sich diese Meute nicht interessiert. Die Auswahl erfolgt selbstverständlich absolut subjektiv und orientiert sich an der jeweiligen Tagesform.

Damit man auseinander halten kann, welche Beiträge tatsächlich auf realen Ereignissen beruhen und welche, ach dieses böse Wort, gefaked sind, ist tAMtAM in zwei Blogs unterteilt, die sich Desillusion und Illusion nennen.

Es geht hierbei nicht darum, eine geballte Ladung Bockmist in die Welt zu blasen. tAMtAM widmet sich vielmehr der Überzeichnung einer Subjektivität, die zu jeder Form des Journalismus gehört und niemals so offensichtlich war wie heute. Das Internet entlarvt die Meinung des Kritikers als eine von vielen – wie werden wir die Qualität von Kunst und Kultur in Zukunft beurteilen, wenn die Deutungshoheit darüber nicht mehr nur einem kleinen Kreis von Personen gehört? Wenn ein Verriss in der Süddeutschen Zeitung belanglos wird, weil sich das potentielle Publikum die Informationen ganz woanders besorgt? Und wie sollten sie aufbereitet sein, diese Informationen?

Keine Sorge, das hier wird keine Vorlesung im Fach Medienschelte. In den kommenden Wochen greift tAMtAM stattdessen besonders tief in die künstlerische Knalltüte und präsentiert: Theater/Oper/Konzert-Rezensionen, Interviews aus Kunst und Kommerz – aber ohne Unterteilung in Real/Fake. Die gibts bei Missy nämlich nicht und tAMtAM dachte sich… auch mal ganz spannend, so ohne Schubladen, in die alles gepfercht werden muss.

Viel Spaß!

 

* Seriositäts-Anker, der; verortet ein Ding als Auswuchs eines spezifischen menschlichen Gehirns und macht es dadurch – paradoxerweise – glaubwürdiger (nun ja, meistens zumindest).

 

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