Pantha du Prince & The Bell Laboratory. (HAU1)

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Kirchenglocken und Kuhdörfer – eine Symbiose, die mal etwas Gottgegebenes hatte. Stellt tAMtAM am 31. Januar – das HAU1 verlassend – fest.

Zwei Wochen später, am 15. Februar nämlich, liest tAMtAM die Zeichen und – ORAKELORAKEL – identifiziert dieses 2013 als Jahr des Gottgegebenheits-Clashs: Pantha du Prince vertechnologisiert die Sirenen des Bergkaffs im Berliner HAU. 11 Tage später tritt der Papst zurück.

Liebe Anhänger des Das-war-schon-immer-so: Zieht euch warm an!!

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Nachdem der DJ und Produzent Pantha du Prince (aka Hendrik Weber) in sein voriges Album Black Noise bereits bergige Naturgeräusche wie das Knirschen von Geröllbröckchen eingebaut hat, versammelt er auf Elements of Light eine Reihe von Klang-Pattern, die auf so ziemlich alles zurückgreifen, was irgendwie klingelt. Erdacht hat er sie zusammen mit dem Komponisten Lars Petter Hagen, auf der Bühne umgesetzt werden sie von fünf norwegischen Musikern, die sich The Bell Laboratory nennen. Und von Pantha himself natürlich.

tAMtAM hat im HAU angesichts der Kostümierung (weiße Hemden, graue Schürzen) ungute Vorahnungen aus dem Themenfeld Der Metzger und seine Schlächter – und freut sich ungemein, dass die am schmerzhaftesten anzusehende Bühnenaktion der dilettantische Einsatz des Stroboskops bleibt.
Die Mischung von analogem (und dabei rhythmisch meist exaktem) Geklingel und digitaler Unterfütterung ist sehr fein austariert. Mitunter kann keiner zuordnen, ob das Gehörte gerade auf der Bühne erzeugt oder aus der Konserve zugespielt wird. (“War das der Drummer?” – “Das ist elektronisch.” – “Vom Schlagzeug?” – “Das hat der da doch eben eingespielt.” – “Aber als er an dem Knopf gedreht hat, kam dieses WÖÖÖM.” – “Nee.” – […])

Zum Abschluss lässt der Metzger seine fünf Lakaien in der Masse baden. Sie platzieren sich im Rang und im Parkett. Und das Publikum ist ob dieser Einbindung so begeistert, dass es mehr Zugaben fordert, als geprobt wurden. Pantha du Prince und seine Glöckchen spielen deshalb nochmal einen Track vom Anfang. Sogar ohne Strobo.

tAMtAM empfiehlt diese Musik ausdrücklich und insbesondere für Momente des Abschieds vom Gottgegebenen durch Konfrontation mit:
– unpaarhufiger Lasagne
– Meteoritenbrösel im Frühstücksquark
– Heino.

Ahoi!

 

PS. Liebes HAU. Bitte dreht bei Konzerten den Ton lauter. Danke.

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