Peaches. (Festsaal Kreuzberg)

Am 1. Advent besinnt sich tAMtAM und guckt benebelt zurück auf…

… den Missy-Auflauf in Kreuzberg. Am letzten Donnerstag benefizierte Peaches für unabhängigen Print-Pop-Feminismus und tAMtAM war dabei! Ort des Geschehens: Der ausverkaufte Festsaal.
tAMtAM palaverte erst mal mit Steffi Lohaus, Mit-Begründerin des Missy Magazines:

 

tAMtAM berlin: Eure neue Abo-Kampagne. Worum gehts da?

Steffi Lohaus: Wir machen das Missy Magazine seit 2008 und haben damit angefangen, ohne Geld zu haben. Wir haben auch weitergemacht, ohne Geld zu haben und haben das bis heute durchgehalten. Aber inzwischen haben wir festgestellt: Wenn wir nicht dem feministischen Burnout zum Opfer fallen wollen, brauchen wir mehr Geld. Und was da nachhaltig hilft, sind Abos und das wollen wir mit dieser Aktion pushen. Nach marktwirtschaftlichen Regeln würden wir nämlich überhaupt nicht existieren, weil wir eben keinen Gewinn generieren, sondern uns auf dem untersten Niveau selbst finanzieren.

tAMtAM berlin: Wie hoch sind denn eure Abozahlen im Moment?

Steffi Lohaus: Die liegen etwa bei 3000 und wir würden sie gern verdoppeln.

tAMtAM berlin: Wie viel Zeit deiner wöchentlichen Arbeitszeit fließt in die Missy?

Steffi Lohaus: Es ist definitiv ein Halbtagsjob, wenn nicht mehr.

tAMtAM berlin: Und wie viel deckt der von deinem Einkommen ab?

Steffi Lohaus: Hm. Ein Viertel vielleicht?

tAMtAM berlin: Und dieses Benefizkonzert..?

Steffi Lohaus: … ist der Auftakt für unsere Medienkampagne, die wir mit den Eintrittsgeldern finanzieren. Peaches spielt ohne Gage.
Wir haben gerade eine Tour durch Deutschland hinter uns, bei der wir unsere Leserinnen, die nicht in Berlin oder Hamburg wohnen, besucht haben. Und davon wird es auf jeden Fall noch einen zweiten Teil geben, denn das hat gut funktioniert. Wir haben dazu aufgerufen, uns einzuladen und ein bestimmtes Programm zu fordern, beispielsweise Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Workshops. Wie bei einem Wunschkonzert. Man konnte an uns alles herantragen, was man wollte. Auch Sackhüpfen mit dem Bürgermeister.

tAMtAM berlin: Habt ihr gemacht?

Steffi Lohaus: Nein, leider nicht. Aber wenn jemand noch einen Bürgermeister organisiert…

tAMtAM berlin: Wie kam denn dieser Kontakt zu Peaches zustande?

Steffi Lohaus: Sie war 2009 bei uns auf dem Cover und Margarita (Tsomou, Mitglied der Missy-Redaktion, Anm. v. tAMtAM) kennt sie aus diesen Theater-Kontexten, vom HAU und so.

tAMtAM berlin: Und was erwartet uns heute Abend?

Steffi Lohaus:  Ähm. Ein buntes Feuerwerk! (lacht) Ein Konzert von Jolly Goods, ein Konzert von Peaches, diverse DJs. Und man kann an einer Tombola teilnehmen und Abos gewinnen!

Steffi Lohaus backstage mit tAMtAM!

tAMtAM hat nix gewonnen (hats aber auch nicht versucht), dafür aber Peaches zugeguckt.

So sieht die Bühne aus, kurz bevor Peaches kommt!

Für ihren Auftritt braucht Peaches (Auswahl):
Ganzkörperanzüge plus Accessoire (Mega-Perücke, Busen-Collier, etc.), viel Bass, ein Podest, ein Mischpult, zwei Tänzerinnen nebst diverser Kostümierungen (Soldatin, Zirkus-Pony, Nō-Theater, Lurch, etc.), Schampus, ein Schlagzeug. Ein brüllendes Publikum (das trotz ausdrücklichem Rauchverbot immer mehr Kippen schmökert).

Menschen, die Peaches nicht kennen, legt tAMtAM ausdrücklich ihre Seite bei SoundCloud ans Herz. Und natürlich die Missy-Kampagne. Prost!

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