Die heilige Johanna der Schlachthöfe. (Theatertreffen)

Der Opernregisseur hat – verglichen mit dem Schauspielregisseur oder der jeweiligen -regisseuse – ein grauenhaftes Schicksal zu ertragen. Und zwar (abgesehen von unmotivierten Sängern, starrköpfigen Dirigenten, brummenden Bratschisten): Weniger Probenzeit. VIEL weniger Probenzeit.
tAMtAM kann durchaus verstehen, dass so ein zeitplangebeutelter Opernregisseur liebend gern ab und zu ins Sprechtheater hüpft. Da ist schließlich alles so viel weniger starr und vorbestimmt: Man kann sich zwischendurch auch mal umentscheiden, ohne dass Frau X in Ohnmacht fällt, weil sie ihre Arie ohne Kniebeugen nun ganz sicher nicht mehr singen kann oder der Chor meutert, weil er drei Proben für etwas anwesend war, was niemals in die Inszenierung kommt. Weiterlesen!

American Cliché

[caption id="" align="alignleft" width="167"] Dieser Text erschien zuerst auf missy-magazine.de[/caption]

Oper ist oll. tAMtAM behauptet das nicht allein aus Freundschaft zur Alliteration (Theater ist toll, Kino ist – na? Genau, knorke), sondern stützt sich dabei auf un(ge)schön(t)e Erfahrungswerte. Mitsingen? Macht man nicht. Omis Pailletten-Twinset anziehen, obwohl die eigene Mutter das schon einmotten wollte? Beschert einem garantiert neidische Blicke auf der Damen-Toilette. Leute verächtlich mustern, wenn die beim Brezel-Essen vergessen, den kleinen Finger abzuspreizen? Gehört zum guten Ton. Weiterlesen!

Die Entführung aus dem Serail. (Komische Oper)

Die schlimmsten irdischen Qualen lauern, wenn eine menschliche Anhäufung von Zellgruppen (und Hautschuppen) bereits das Zeitliche gesegnet hat. Wolfgang A. aus S. berichtet schaudernd: “Ich fand es immer curiös, das geschwätze was die Leute über die Musique herumlaufen zu lassen beliebten, heimlich zu belauschen. (Die postmortale menschliche Seele ist möglicherweise unsichtbar, Anm. d. Autorin) Doch es wurd mir leid, als ich eynes Tages das hier observierte.” Weiterlesen!